Den Gründungsvätern unserer Kleingartensparte stand noch kein Spartenheim zur Verfügung. Das erste Vereinsheim, auch Kulturhaus genannt, wurde in den 1950er Jahren erbaut.
Allerdings war dieses erste Vereinsheim zu klein, um darin die Jahreshauptversammlung abzuhalten.
Diese und alle Herbst- und Winterfeste unserer Kleingartensparte fanden daher in diversen Gaststätten oder betriebseigenen Kulturhäusern Potsdams statt.
Frühlings- und Sommerfeste wurden auf der Festwiese der Sparte abgehalten.
Eine Inventurliste des Kulturhauses listet am 6. April 1968 u. a. 92 Biergläser, 46 Biergläser mit Henkel, 53 Schnapsgläser, einen Schanktisch mit Zapfsäule (2 Hähne) Marke Eigenbau, eine Wanduhr, einen Tauchsieder 1000 W, 35 Kaffeetassen, 32 Untertassen, 27 Teelöffel aus Kunststoff und 7 Bierkästen aus Plaste (Leihgut) auf.
Am 21. April 1968 schloß der Vorstand der Sparte einen Vertrag zur Bewirtschaftung des sparteneigenen Kulturhauses zum „An- und Verkauf von Getränken und Genußmitteln“. 1971 wurde der Bierkeller erweitert. Dafür leisteten die Mitgliedern 166,5 Aufbaustunden.
Im Mai 1974 traf der Vorstand der Kleingartensparte „Babelsberg 1912“ mit dem VEB DEFA Studio für Spielfilme folgende Vereinbarung bezüglich der Dreharbeiten für den Film „Das Mädchen Krümel“:
„Der Vorstand erlaubt der DEFA, Filmaufnahmen unter Mitwirkung von Kleingärtnern der Sparte in der Gaststätte, vor der Gaststätte, auf der Festwiese und auf den Wegen für ca. 5-6 Tage durchzuführen. … Die DEFA zahlt als Entgelt einen Pauschalbetrag in Höhe von 500,- Mark. Der Vorstand bat jedoch, die Bezahlung in Form von durchsichtigem Wellpolyester (25 m/2) vorzunehmen. Der Produktionsleiter versprach alles zu ermöglichen, diesem Wunsch Rechnung zu tragen.“
Schreiben der DEFA vom 24. 9. 1974
„Wir nehmen Bezug auf die mit Ihnen am 28. 5. 1974 getroffene Vereinbarung, wonach wir berechtigt waren, für den obengenannten Film, Dreharbeiten in Ihrem Gelände durchzuführen. Leider lässt sich unsere Zusage, den mit Ihnen vereinbarten Pauschalbetrag in Höhe von 500 Mark durch die Lieferung von Wellpolyester nicht realisieren, da dieses Material uns z. Zt. nicht verfügbar ist…“
Für diese Dreharbeiten mußte das Vereinsheim provisorisch erweitert werden. Nach Beendigung der Dreharbeiten blieben diese Anbauten stehen. Aus diesem Provisorium entstand – dank unzähliger Arbeitsstunden seitens der (männlichen) Mitglieder der Sparte – das Vereinsheim in seiner heutigen Größe.
In direkter Nachbarschaft begannen in den Jahren 1974/1975 auch die Bauarbeiten für das Karl – Liebknecht – Fußballstadion. Durch die Vermittlung eines Gartenfreundes stellte man der Kleingartensparte „Babelsberg 1912“ das alte Toilettengebäude auf dem Karl – Liebknecht – Sportplatz zum Abriß und besensauberen Abtransport zur Verfügung. Nach dem Entnageln der Bretter und dem Säubern der Steine wurde das Baumaterial weitestgehend wiederverwendet. Bereits im Frühjahr 1975 konnten die Arbeiten am Vereinsheim, inclusive neugelegtem Abwasseranschluß, dank vieler freiwilliger Helfer abgeschlossen werden. In den 1980er Jahren erfolgten weitere Modernisierungsmaßnahmen, vor allem im Sanitärbereich. Im Vorfeld des 100. Vereinsjubiläums wurde der Vorplatz / die Tanzfläche neu gestaltet.
Heute ist unser Spartenheim jeden Tag, außer sonntags, ab 15 Uhr geöffnet und lädt zum Genuß von gepflegten Kaltgetränken ein.
Kontakt Spartenheim:
Herr Tony Kakerow
+49 160 6866065
tony-kakerow(at)web.de
© J. K. Adam